Lindenfeld

Die Großeltern sind Lina & Moritz Lindenfeld.
Lina wird in Nordhausen 1863 geboren.
Sie ist eine Tochter der Familie Frankenheim.
Gestorben  ist Lina am 2. Juli 1936 in Braunschweig

Ihre  Kinder sind:
Armin Lindenfeld
Lilly Margot Lindenfeld (spätere Levi)
Wilhelm Lindenfeld

Armin Lindenfeld heiratet am 12. Februar 1932  Julie Alice Lindenfeld, geb. Oppenheim, die am 19.September
in Kassel geboren wurde.

Ihre Kinder sind:
Marion , geb. 2. März 1933
Edgar Morris, geb. 28. August 1935 in Amsterdam

Vater Moritz und Sohn Armin Lindenfeld sind Besitzer des Elektrofachgeschäfts Kohlmarkt 12-13 in Braunschweig.
Nach Enteignung und Arisierung

führt Armin Lindenfeld das Geschäft seines Vaters Moritz fort, indem er im Nachbarhaus Nr. 13 einen Handel mit Elektro- und Radiogeräten führt.
–  Inhaftierung in der Untersuchungshaftanstalt Rennelberg  vom 21.-28.April 1933
–  1933 verkauft er Kohlmarkt Nr. 13 an Alwin Brandes und Friedrich Pawlik   (Firma Brandes & Pawlik)
–  Kohlmarkt Nr. 12 verpachtet Armin 1930 an den Buchhändler Rieke,  1938 kauft es der Buchhändler Karl Eggert
–  das Geld erreicht die Familie Lindenfeld nie
–  Armins Bruder Wilhelm legt 1948 Widerspruch ein und verlangt Entschädigung.
   Das Geschäft wird unter Treuhandschaft gestellt.

Nach zunehmender Verschärfung antijüdischer Maßnahmen im Deutschen Reich setzte eine Massenemigration jüdischer Menschen  in die Niederlande ein. Im Sommer 1933 oder spätestens 1934 zieht das Ehepaar Lindenfeld
mit ihrer Tochter Marion nach Amsterdam. Eine Weiteremigration war von Beginn an das erklärte Ziel der niederländischen Regierung.  Jüdische Hilfsorganisationen schlossen sich dieser Politik an.
Julie Alice und Armin Lindenfeld und ihre beiden Kinder (4 Jahre und 2 Jahre)  wandern am 19. September 1936 von Amsterdam nach Argentinien aus.
Am 24. Juli 1937 kehrt die Familie nach Amsterdam zurück, sie konnten in Argentinien nicht Fuß fassen.
Im Mai 1940 findet die Besetzung der Niederlande durch die Deutsche Wehrmacht statt.

Am 14. Juli 1942 wird die Familie Lindenfeld gezwungen, nach Westerbork umzuziehen.
Es ist ein Durchgangslager mit direkter Zugverbindung nach Auschwitz und Sobibor.
Täglich mussten sich 375, später 600 Menschen beim Judenrat melden,
um in die Listen für die „Arbeitseinsätze im Ausland“ (Deportation) aufgenommen zu werden.
Fahrscheine mussten von den Deportierten selbst gezahlt werden.

Am 8. Dezember 1942 werden Armin, Julie Alice und ihre Kinder Marion und Edgar gezwungen, in einen Eisenbahnwagon zu steigen und Westerbork zu verlassen. Auschwitz Birkenau erreicht der Zug am 11. Dezember 1942.

Das Todesdatum von Julie Alice ist der 11. Dezember 1942 in Auschwitz Birkenau.
Für Edgar Morris, Marion und ihren Vater Armin ist als Todesdatum ebenfalls der 11. Dezember eingetragen,
mit der Ortsangabe Auschwitz-Monowitz

 

Wilhelm Moritz (William Maurice) Lindenfeld,( Bruder von Armin), ist am 20 Februar 1893 in Braunschweig geboren.
Er wird Praktischer Arzt.  Vom 13.-21. April 1933 ist er inhaftiert in der Untersuchungshaftanstalt Rennelberg in Braunschweig
1935 heiratet er die Witwe Toni Horowitz, geb. Baron.
Nach der Reichsprogromnacht 1938 wird er für  einige Zeit in das KZ Buchenwald gebracht; von dort wird er entlassen aufgrund von Kriegsauszeichnungen aus dem 1. Weltkrieg verbunden mit seiner Zusage, in die USA auszureisen.
1939 emigriert er.  Seine verschickte Praxiseinrichtung erreicht ihn nie.
Seine Frau Toni stirbt

1948,  am 27.11., heiratet er erneut  in New York. Seine Frau ist Hildegard Müller.
In den USA kann er beruflich nicht Fuß fassen,  sie kehren 1948 nach Braunschweig zurück;  wohnen auf der Hamburger Straße 73.  1962 ziehen sie nach Freiburg, aus gesundheitlichen Gründen, auf die Flurstraße 16.
Am 25.Dezember 1963 stirbt er in Freiburg/ Breisgau
Die Grabstätte der Familie Lindenfeld ist auf dem Jüdischen Friedhof in Braunschweig.

Recherche: 2016 , Schüler und Schülerinnen der Heinrich-Büssing Schule Braunschweig
Begleitender Lehrer: Edgar Austen

nach  BUNDESARCHIV:
Armin Lindenfeld ging 1934 nach Holland und 1936 nach Argentinien.
Er hat  es jedoch nicht geschafft, sich dort eine Existenz auf zu bauen,
also kam er 1937 nach Holland zurück und seine Familie folgte ihm 1937 aus
Braunschweig 1937 nach Holland.
‚Ermordet in Auschwitz‘ (ohne Datum)
ist das dort niedergelegte Ergebnis der Recherchen.