Martha Riefenstahl

Martha Riefenstahl wurde am 8. Mai 1905 in Braunschweig geboren
und arbeitete als Sekretärin des Baugewerbebundes unter Mathias Theisen
(Dieser wurde 1933 von den Nazis in Braunschweig ermordet, s. Recherche Theisen).

Beide wohnten  im gleichen Haus in der Schubertstr.6.
Am 21. Juli 1933 wurde sie wegen ihrer politischen Aktivität in das von den Nazis zum
Verhör- und Foltergefängnis umfunktionierte AOK-Gebäude gebracht, wo man sie verhörte und mit Ohrfeigen misshandelte.
Nach anderthalb Tagen war sie so aufgewühlt, dass sie ein Glas auf einen Beamten
warf. In einem verzweifelten Moment stürzte sie sich aus dem Fenster im zweiten Stock
und erlitt  mehrere Knochenbrüche,  aber überlebte den Sturz.
Im Anschluss war sie für längere Zeit im Krankenhaus.

Danach wurde sie gezwungen ihre Wohnung in der Schubertstr. 6 zu verlassen.
Von der Gestapo wurde sie weiterhin überwacht.
Lange hat sie erfolglos nach Arbeit gesucht.
Erst 1936 findet sie dann in einem  Privatunternehmen eine Stelle.
Über Ihr Leben danach ist nur wenig bekannt.
Nach der Befreiung stellte sie in der neugegründeten Bundesrepublik mehrere
Entschädigungsanträge, die zum Teil mit nur geringen Beträgen bewilligt wurden.
Ihr letzter bekannter Wohnsitz ist 1955 die Karl-Marx-Straße 24 in Braunschweig.

Recherche:   Die Falken, Kreisverband Braunschweig,  2024-2025 ,
begleitender Bildungsreferent Maik Bischoff.

 Anfrage      von heutigen Bewohnern des Hauses  Schubertstr. 6