Interview mit Jutta Salzmann

Aus anonymen Opfern werden Menschen mit Namen





Jutta Salzmann, Vorstandsmitglied im Verein "Stolpersteine" Braunschweig
Frau Salzmann, wie sind Sie auf das Projekt "Stolpersteine" gekommen und warum wollten Sie es hier in Braunschweig verwirklichen?

"Auf das Projekt Stolpersteine bin ich durch einen Artikel in der TAZ (Die Tageszeitung) gestoßen. Dann sprach mich Frau Bauer, die heute mit im Vorstand unseres Vereins ist, an, ob ich mit ihr zusammen das Projekt auch für Braunschweig anstoßen wollte. Braunschweig hat eine unrühmliche Geschichte im Nationalsozialismus gespielt, erster Stadtrat Deutschlands mit NSDAP-Mehrheit, Einbürgerung Hitlers, der ja ursprünglich Österreicher war. Außerdem steht es einer Stadt immer gut an, sich mit der eigenen Geschichte auch in dunklen Kapiteln zu befassen."

Was hat Sie an dem Projekt besonders interessiert?

"Am Projekt Stolpersteine interessiert mich besonders,
a) dass es aus anonymen Opfern Menschen mit Namen und Lebensgeschichten macht.
b) dass die Steine mitten in unseren Wohnvierteln liegen, wir also buchstäblich darüber stolpern und merken: Es waren ja direkte Nachbarn.
c) dass zum Projekt die Recherchearbeit von Schülern gehört und ihr so ganz anders mit der Geschichte in Berührung kommt."

Was wollten Sie mit diesem Projekt erreichen?

"Wir möchten mit dem Projekt erreichen, dass in einigen Jahren, wenn möglich für alle Opfer des Nationalsozialismus in Braunschweig Stolpersteine verlegt worden sind, so dass die Erinnerung an diese Verbrechen gegenwärtig bleibt und dazu auffordert, sich heute gegen Rassismus und Ausgrenzung von Menschen einzusetzen."

Was hat Ihnen am bisherigen Projekt in Braunschweig am besten gefallen?

"Am besten haben mir die Ergebnisse und die Präsentation der Schülerrecherchen gefallen, dass so viele Menschen das Projekt bereits finanziell unterstützen."

Sind Sie zufrieden mit dem bisherigen Projektergebnis?

"Mit der bisherigen Recherchearbeit und der Unterstützung durch Spender bin ich schon ganz zufrieden. Ich wünsche mir aber, dass sich noch weitere Schulen an dem Projekt beteiligen und dass das Projekt Stolpersteine in Braunschweig insgesamt noch bekannter wird."



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