Steinverlegung

Steine gegen das Vergessen








Die Aktion fand an einem kalten und verschneiten Märztag statt. Trotz des schlechten Wetters waren viele gekommen, um die erste Steinverlegung in Braunschweig mitzuerleben. Auch viele Passanten, die zufällig vorbeikamen, blieben stehen, um sich dieses Ereignis anzuschauen.

Natürlich war der Künstler Gunter Demnig anwesend, der mit seinem Stolpersteinprojekt schon in vielen Städten Aufmerksamkeit erregt hat. Schon Monate vor diesem wichtigen Ereignis übermittelten wir die von uns recherchierten Lebensdaten der Holocaustopfer. Nur wenige Informationen finden Platz auf diesem quadratischen Stein: Name, Geburtsjahr, Jahr der Ermordung und Ort des Todes werden von Gunter Demnig in die Messingplatte eingraviert.
Am Abend zuvor betonte G.Demnig, dass es ihm wichtig sei, den Begriff "Ermordung" und nicht "Tod" zu verwenden, wenn über die Opferbiographien gesprochen wird.

Die Arbeit  vor Ort ist die eines Handwerkers. In seinem Auto führt G. Demnig alle wesentlichen Werkzeuge und Hilfsmittel mit sich.
Das erste Ziel der Steinverlegung in Braunschweig am 09.03.2006 war die Steinstraße 2. Dort soll durch die Verlegung der 10 mal 10 Zentimeter großen Messingsteine an das Schicksal der Familie Baron erinnert werden. Hier trugen die SchülerInnen der Christophorusschule ihr Arbeitsergebnis in gekürzter Form vor.

Danach ging es weiter zum Altstadtmarkt 2, wo die Gedenksteine für die Familie Reiter verlegt wurden. Das dritte und letzte Ziel war die Friedrich-Wilhelm-Straße 1, wo die Familie Festberg seit 1934 bis zu ihrer Zwangsumsiedlung in das Judenhaus Meinhardshof 3 wohnte. Zu diesen Familien, deren Schicksal nicht in Vergessenheit geraten soll, haben einige Schüler von uns den wichtigsten Teil ihrer Recherche vorgetragen, damit auch die Menschen, die an der Präsentation nicht teilgenommen haben, wussten, worum es geht.

Etliche Passanten blieben trotz des schlechten Wetters bis zum Schluss, um dieses wichtige Ereignis zu verfolgen.
Gunter Demnig wird getrieben von seiner Idee. Im Anschluss an diese Veranstaltung in Braunschweig ging es für ihn weiter. So fuhr er weiter nach Soest, Vlotho und Güterloh. In seinem Kofferraum führte er bereits die Messingsteine für die nächsten Verlegungen mit. Wir hoffen, dass seine Idee sowohl in Braunschweig als auch in Deutschland weiter so erfolgreich fortgeführt wird. Wenn man sich seinen Terminkalender im Internet anschaut, hat man keinen Zweifel daran.



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