Unterbringung in Neu-Bentschen




Diese beiden Bilder stammen aus Neu-Bentschen, wo sich die Abgeschobenen bis zum Sommer 1939 aufhalten mussten. Quelle: Der Judenpogrom 1938, hrsg. v. H. Pehle
Die Juden werden nach Neu-Bentschen, poln. Zbąszyń, in die Kavallerie- Kaserne gebracht. Zbąszyń gehört nach dem Versailler Friedensvertrag zu Polen. Dieser Ort war ein wichtiger Verkehrknotenpunkt auf der Strecke Berlin- Posen- Warschau. Dort füllen sich die Ställe wie „Bienenhaufen“, weil Juden aus ganz Deutschland die nächsten Monate an diesem Ort leben müssen.

Sonja Adler, die ebenfalls als polnische Jüdin mit ihrer Familie von Braunschweig nach Neu-Bentschen deportiert wird, berichtet, sie seien kurz vor der polnischen Grenze ausgesetzt worden. Ihnen sei befohlen worden zu laufen. Wenn sie sich umgedreht hätten oder hingefallen wären, wären sie erschossen worden. Die Juden laufen über die Grenze auf polnisches Gebiet. (Diese Bemerkung findet sich in ihrer eidesstattlichen Aussage, die sie am 4.3.1958 in Auckland, Neuseeland macht.)

Die Gestapo berichtet in einem Schreiben vom 1.11.1938 an den Braunschweigischen Minister des Innern, dass am 28.10.1938 um 13.10 Uhr durch 9 Beamte der Gestapo und 7 Beamte der Kriminalpolizeistelle Braunschweigs 68 polnische Juden von Braunschweig nach Polen abgeschoben worden seien. In Neu-Bentschen sei der Zug um 21.45 Uhr eingetroffen.




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