Lange

Hermann Albert Wilhelm Otto Lange wird am 19.Juni 1879 in Braunschweig geboren.

Seine Eltern sind :
Robert Heinrich Albert Lange, Hutfabrikant, herzoglicher Hoflieferant  in Braunschweig, † 26. Februar 1919 Braunschweig
Johanne Auguste Wilhelmine Helene geb. Höding, 16 Apr 1945 Braunschweig

Otto Lange besteht 1898 sein Abitur und studiert ab 1999 an der Technischen Hochschule Architektur. Sein Examen zum Diplomingenieur legt er 1908 ab und arbeitet ab 1909 am Hochbauamt Lübeck. 1912 legt er seine Prüfung als Baumeister ab.
Über den Freund Carl Mühlenpfordt lernt er dessen Schwester Clara kennen. Mit ihr vermählt er sich am 5.10. 1912 in Braunschweig.
Vom 1.9. 1910 bis zum 20.1. 1919 ist er beim Braunschweigischen Hochbauamt angestellt. Er arbeitet beim Neubau des Behördenhauses, später als ‚Bezirksregierung‘ bekannt, und leitet ab März 1913 dieses Bauvorhaben.

Im 1. Weltkrieg ist er vom 18.11. 1914 – 2.12. 1918. Er wird von 1916-1918 als Offiziersstellvertreter in den Ardennen eingesetzt.

Nach seiner Rückkehr erteilt ihm Herzog Ernst August das Patent als Herzoglicher Regierungsbaumeister, am 19.4.1918. Ein Jahr später wird er als Bauamtsvorstand des Hochbauamtes im Landkreis Holzminden eingesetzt.

1924 wird bei ihm eine Depression diagnostiziert, so dass er 1926 in den vorzeitigen Ruhestand gehen muß.
Ende des Jahres zieht er zurück zu seiner Mutter nach Braunschweig und wird ab 1929 in Königslutter behandelt.

Am 19.Mai 1941 wird er mit einem Transport von Königslutter nach Bernburg/Saale gebracht und dort ermordet.

Die offizielle Todesnachricht kommt aus Hadamar, Todesdatum angeblich 4.6. 1941 in Hadamar, angeblich gestorben an ‚Lungenentzündung‘.

Die Beerdigung der zugeschickten Urne findet auf dem Braunschweiger Hauptfriedhof Abt.76, im Grab der Eltern statt; den Grabstein hatte er selbst für seinen Vater entworfen.


>>  Gedenkstätte Bernburg – Ihre Anfrage vom 08.01.2011 zu Otto Lange <<
Otto Lange ist aus Königslutter nicht nach Hadamar verlegt worden, sondern am  19.05.1941 in die Euthanasie“-Anstalt Bernburg. Der Nachweis für diese Transportlisten liegt im Niedersächsischen Staatsarchiv Wolfenbüttel. Eine Krankenakte ist nicht erhalten.
Todesdatum ist der 19.05.1941.
Separate Listen gibt es nicht. Dass Ihnen ein anderes Todesdatum bekannt ist (das zwei bis drei Wochen nach   dem von mir angegebenen liegen müsste) ist üblich und hängt mit einer organisierten Falschbeurkundung zusammen.
Die zuständige Krankenkasse musste bis zum urkundlichen Datum –  im Fall der „Euthanasie“-Anstalt  Bernburg ist das Transportdatum auch immer das Todesdatum –  zahlen und damit für   einen Zeitraum, in der die zu betreuende Person längst tot war.
Auf Grund der Zahl der Opfer kamen so erhebliche Summen zusammen, die für die Finanzierung der Mordaktion (Unterhalt und Bewirtschaftung der Gebäude, Transport, Bezahlung des Personals) ausreichten.

Recherche: Ulrike Rückert, Enkelin    Stuttgart – 2014