Paula Friedhoff wurde am 18.8.1895 als Tochter jüdischer Eltern, Max und Henriette Benjamin, in Duisburg geboren. Im Jahr 1919 heiratete sie den Tapezierer und Dekorateur August Friedhoff. August gehörte nicht dem jüdischen Glauben an. Sie zogen in die Berner Str. 6. Beide führen eine Kristallwarenhandlung am Steinweg 13. In dem Geschäft befindet sich heute ein Tabak- und Schreibwarenladen. Adalbert wird am 11.10.1919 geboren. 1935 werden von den Nationalsozialisten die „Nürnberger Gesetze“ beschlossen. Diese verbieten eine Eheschließung zwischen Juden und Angehörigen „deutschen und artverwandten Blutes“. Die Ehe zwischen Paula und August gilt jetzt als Mischehe. August lässt sich jedoch nicht scheiden. Am 16.9.1943 wird Paula von der Gestapo verhaftet und in das „Arbeits- und Erziehungslager“ Salzgitter-Hallendorf verbracht. In diese Lager kann man z.B. wegen Verstößen gegen das Verbot des Hörens ausländischer Rundfunksender und verbotenen Kontakten zu Ausländern gebracht werden. Paula ist Jüdin: das reicht als Grund zur Verhaftung. In diesem Lager müssen Häftlinge für die Hermann-Göring-Werke in der Rüstungsindustrie arbeiten. Nach ihrer Verhaftung wird ihr u.a. ihre Handtasche weggenommen. In dieser Handtasche befinden sich 27.000 Reichsmark sowie wertvolle Uhren, Ringe und andere Schmuckstücke. Paula Friedhoff ist im Oktober 1943 nach Auschwitz deportiert worden. Dort wurde sie am 12.5.1944 umgebracht.
Adalbert Friedhoff entstammt als Sohn von Paula und August Friedhoff einer sog. Mischehe. Er ist nach den Nürnberger Gesetzen Halbjude. Die diskriminierenden Maßnahmen gelten gegen ihn in gleichem Umfang wie gegenüber so. Volljuden. Adalbert schafft es aber, im Alter von 18 Jahren auszuwandern. Sein Name findet sich auf einer Passagierliste des Schiffes „Europa“, das Datum: 11.5.1938. Sechs Tage später kommt er in New York an. Emily Benjamin, Verwandtschaft mütterlicherseits, nimmt ihn bei sich auf. Nach einem aktuellen Auszug aus den U.S. Public Records lebt Adalbert noch in Miami, Florida
Recherche: Schülerinnen und Schüler der IGS Querum