Familie Rittner
Rosalie Rittner wird 05.01.1893 in Mehren/Westerwald als Rosalie Issak geboren. Sie hat eine Schwester (Frieda Backenheuer (geb.Isaak).
Rosalie heiratet am 10.10. 1920 den Händler und Reisevertreter Bruno Rittner.
Rosalie und Bruno Rittner bekommen zwei Töchter.
Ihre erste Tochter Eva wird am 18.11.1921 in Braunschweig geboren und knapp sechs Jahre später am 29.01.1927 kommt die zweite Tochter Marga dazu.
1939 muss auch Rosalie Rittner in ein Braunschweiger „Judenhaus“ umziehen. Welches „Judenhaus“ das war, konnten wir nicht herausfinden, da Dokumente darüber nicht auffindbar waren.
Am 31.03.1942 wird sie gemeinsam mit ihrem Mann ins Ghetto Warschau deportiert. Dort verlieren sich ihre Spuren.
Am 08.12.1958 wir ihr Todestag auf den 31.12.1945 festgelegt.
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Brief an Rosalie Rittner von Lena Nessig
Rosalie Rittner geborene Isaak: Ehefrau und zweifache Mutter
Wenn Sie Kinder haben oder verheiratet sind, können Sie sich vorstellen wie schwer es für Rosalie Rittner gewesen sein musste, ihren Mann und ihre Kinder zu verlieren.
Liebe Rosalie, ich schreibe dir einen Brief, weil ich finde, dass die Geschichte deiner Familie und gerade du nicht in Vergessenheit geraten darf.
Es wäre unglücklich, wenn man die Familie Rittner vergessen würde und sich mit der Vergangenheit abfinden könnte.
Zugegeben es war sehr verzwickt und mühsam deine Daten heraus zu finden.
Du hast wenige Informationen über dich hinterlassen, bevor die Nazis deine Familie auseinandergerissen haben.
Dennoch weiß ich so einiges über dich. Du bist am 5. Januar 1893 in Mehren Nähe Western Wald geboren. Du warst mit Bruno Rittner verheiratet. Außerdem hast du 1921 deine erste Tochter namens Eva bekommen. 1927 deine zweite Tochter Marga. Deinem Beruf konnten wir leider nicht ausfindig machen, wir vermuten, dass du Mutter und Hausfrau warst. Das war für diese Zeit typisch.
Gewohnt habt ihr im Marstall 1-2 in Braunschweig.
Die Frage, die sich wohl nie klären lässt, ist die:
Wie hast du dich gefühlt, als du deine Tochter alleine in diese brutale Welt schicken musstest? Für mich ist es unvorstellbar, wie viel Kummer du ertragen musstest.
Später wurde dein Todestag auf den 31.12.1945 festgelegt.
Wie sehr ich mir wünsche, dass du nicht im Ghetto Warschau uns Leben gekommen wärst. Denn dann hättest du sehen können, dass eine deiner geliebten Töchter überlebt hat und sich ein eigenes Leben aufgebaut hat.
Du wärst bestimmt sehr stolz auf sie gewesen und es hätte deinem Mutterherz etwas Freude gespendet.
Abschließend kann ich nur eins sagen: Keine Mutter will ihre Kinder verlieren und keine Frau ihren Mann. Du liebe Rosalie musstest auf schrecklich Art und Weise beides erleben ohne, dass du an ihrem Schicksal etwas hättest ändern können.
Ruhe in Frieden.
Deine Lena
Recherche 2019 Schülerinnen und Schüler der IGSFF Braunschweig
begleitender Lehrer Jens Siebert