Familie Udelsmann
Eisig (Edward) Udelsmann wird am 15.4. 1890 in Peczenicyn/ Galizien geboren.
Im 1. Weltkrieg war er Soldat der deutschen Armee und wird mit dem Eiserenen Kreuz ausgezeichnet.
Später in Braunschweig ist er Mitinhaber der Firma ‚Gebr Udelsmann,
Kurz-, Weiß- und Wollwaren, auf der Friesenstraße 79.
Er wohnte mit seiner Familie auf der Glückstraße 8.
Er war 1930 deutscher Staatsbürger geworden.
Am 16.12.1933 wurde er wieder ausgebürgert.
Am 24. Februar 1934 wird die Familie benachrichtigt, dass ihre Einbürgerung
vom 19.12. 1929 widerrufen wird, sie somit aufhören, deutsche Staatsbürger zu sein.
Die Einbürgerungsurkunde ist bis zum 15.3. des Jahres abzugeben.
Am 3. August 1934 erhält die Familie aus der gleichen Abteilung des Polizeipräsidiums
den Widerruf ihrer Ausbürgerung.
“ Die Verfügung des Polizeipräsidiums vom 16.12. 1933 wird daher aufgehoben….“
Am 20.8.1938 gelingt ihm die Flucht in die USA.
1983 starb er dort.
Sabina Udelsmann, geb. Hass wird 1899 in Peczenicyn/ Galizien geboren und wird Mutter dreier Töchter. Auch sie ist Jüdin.
Nach der Flucht ihres Mannes zog sie mit ihren Töchtern zu Esther Kohn, Meinhardshof 3 , ein sog. Judenhaus.
Am 15.3. 1939 folgte sie ihrem Mann in die USA. 1989 starb sie dort.
Fanny Udelsmann, 1924 geboren in Braunschweig, lebt heute noch, nach der gemeinsamen Flucht mit der Mutter unter dem Namen Fanny Udelsmann Sadowsky in einer Senioren – Wohnanlage.
Vera Udelsmann, die 1930 zur Welt kam, besuchte die sog. ‚Einklassige Judenschule‘, die in der ehemaligen katholischen Schule, ‚Hinter der Masch‘, eingerichtet war.
Sie flüchtete ebenso
mit Mutter und Schwestern am 15.3.1939 in die USA.
Ruth Udelsmann, 1934 geboren in Braunschweig, hatte den gleichen Fluchtweg in die USA. Dort lebt sie heute noch unter dem Namen Ruth Udelsmann Fischl in einer Senioren- Wohnanlage.
Recherche 2019/2020: Mitglieder der Sozialistischen Jugend – Die Falken
Hintergrund ist eine Anfrage der in Israel
lebenden Tochter von Ruth.