Die Pogromnacht und ihre Folgen

Verlust des Geschäfts




Einer der unheilvollsten Tage für Nuchim Festberg und seine Frau ist sicher die Pogromnacht vom 9./10. November 1938.

Leider liegen uns keine Mitteilungen darüber vor, wie das Ehepaar Festberg diese Nacht erlebt hat. Doch man muss befürchten, dass auch das Geschäft Nuchim Festbergs, wenn nicht gar seine Wohnung, zerstört wird.
Die Nationalsozialisten nennen diese Nacht Reichskristallnacht aufgrund der vielen Scherben der zerschlagenen Schaufenster von jüdischen Geschäften. Versicherungsansprüche, die die Juden geltend machen könnten, beansprucht der Staat. Für die Schäden, die die Nazis verursacht haben, müssen die Juden selbst, also wohl auch die Festbergs aufkommen.

Bild rechts: Abtragung der Braunschweiger Synagoge nach der Sprengung am 10. November 1938, Quelle: Peter Former




Adressbuch der Stadt Braunschweig aus dem Jahr 1939, Quelle: Stadtarchiv Braunschweig
Aufgrund einer Verordnung vom 12.11.1938 verliert Nuchim Festberg sein Geschäft und kann nun nur noch als Arbeiter tätig sein. Im Adressbuch von 1939 steht hinter dem Namen Festberg nicht mehr Kaufmann, sondern Arbeiter. Außerdem taucht sein Name nicht mehr unter Altstadtmarkt 5 als Ladenbesitzer auf. Die Verordnung, welche die „Ausschaltung der Juden aus dem Wirtschaftsleben“ vorsieht, verbietet es Juden, ihre Geschäfte weiterzuführen. Diese Verordnung tritt am 01.01.1939 in Kraft. Die Nationalsozialisten bezwecken hiermit eine „Rearisierung des deutschen Wirtschaftslebens“, wie es im Jargon der Nationalsozialisten heißt.


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