Edith Hamburger
Edith Hamburger wird am 10. 4. 1931 in Braunschweig geboren. An die Zeit in Braunschweig und Hamburg erinnert sie sich nicht gerne.
Auch sie kann sich entsinnen, dass ihr Vater Felix Hamburger etwa vier Wochen im KZ Sachsenhausen inhaftiert war. Trotz des Aufenthalts in dem KZ will er nicht weg aus Deutschland. Sie vermutet, dass er wohl Angst vor dem hatte, was ihn im Exil erwarten könnte. Ein Grund dafür könnte sein, dass er kein Englisch sprechen konnte.
An ihre Emigration 1939 kann sie sich noch gut erinnern. Sie verbringen erst eine Woche in London und dann noch drei Wochen in Cardiff, Wales. Sieben Tage dauert die Überfahrt mit dem Schiff in der ersten Klasse nach Nordamerika.
In Pittsburgh kommen sie am 1. 9. 1939 an, dem Tag des Überfalls auf Polen. Am 3. 9. 1939 müssen die Kinder gleich in die Schule gehen, obwohl Edith kein bisschen Englisch sprechen kann. Das lernt sie aber so schnell, dass sie nach sechs Monaten so gut Englisch sprechen kann wie die Kinder der Verwandten, bei denen sie zunächst in Pittsburgh leben. Aber nach sechs Wochen beziehen sie ihr eigenes Haus, in dem Edith ihr Zimmer bekommt.
Als ihr Ehemann 1989 schwer erkrankt, verkaufen sie ihr Geschäft. Edith ist seit 1989 Witwe. Sie lebt in der Nähe ihres Bruders Martin, zu dem sie einen guten Kontakt hat.