Edith Hamburger


Edith Hamburger wird am 10. 4. 1931 in Braunschweig geboren. An die Zeit in Braunschweig und Hamburg erinnert sie sich nicht gerne.

Auch sie kann sich entsinnen, dass ihr Vater Felix Hamburger etwa vier Wochen im KZ Sachsenhausen inhaftiert war. Trotz des Aufenthalts in dem KZ will er nicht weg aus Deutschland. Sie vermutet, dass er wohl Angst vor dem hatte, was ihn im Exil erwarten könnte. Ein Grund dafür könnte sein, dass er kein Englisch sprechen konnte.

An ihre Emigration 1939 kann sie sich noch gut erinnern. Sie verbringen erst eine Woche in London und dann noch drei Wochen in Cardiff, Wales. Sieben Tage dauert die Überfahrt mit dem Schiff in der ersten Klasse nach Nordamerika.

In Pittsburgh kommen sie am 1. 9. 1939 an, dem Tag des Überfalls auf Polen. Am 3. 9. 1939 müssen die Kinder gleich in die Schule gehen, obwohl Edith kein bisschen Englisch sprechen kann. Das lernt sie aber so schnell, dass sie nach sechs Monaten so gut Englisch sprechen kann wie die Kinder der Verwandten, bei denen sie zunächst in Pittsburgh leben. Aber nach sechs Wochen beziehen sie ihr eigenes Haus, in dem Edith ihr Zimmer bekommt.




Auf dem Sofa sitzend v.l.: Walter Blattner, Edith Blattner, Martin Hamburger, vorne die beiden Söhne von Martin Hamburger, 1988, Quelle: Privatbesitz Klaus Bischoff
Ihren Mann Walter Blattner, der in New York lebt, lernt sie in Pittsburgh kennen. Dieser hält sich dort beruflich auf. Walter Blattner wurde 1922 in Schwanfeld in der Nähe von Hammelburg geboren. Auch er ging 1939 mit seinen Eltern ins Exil in die USA. Die beiden heiraten 1950. Ihr Sohn Jeff wird 1954 geboren. Er arbeitet heute als Anwalt in Washington D.C.

Edith und ihr Mann Walter leiten zusammen eine Firma für Damenbekleidung. 1962 reist das Ehepaar Blattner gemeinsam nach Deutschland. Edith geht es während dieser Reise nicht gut, sie kann es gar nicht erwarten, wieder zurück nach Pittsburgh zu reisen.


Als ihr Ehemann 1989 schwer erkrankt, verkaufen sie ihr Geschäft. Edith ist seit 1989 Witwe. Sie lebt in der Nähe ihres Bruders Martin, zu dem sie einen guten Kontakt hat.

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