Felix Hamburger


Felix Hamburger wird am 31. März 1896 als neuntes Kind von Meier Hamburger in Hammelburg in Unterfranken geboren.

Aus dem Bericht von Elise Bischoff, der Prokuristin von Schröder & Co., erfährt man Folgendes über dessen Leben:

Kindheit und Jugend
Felix Hamburger bildet in seiner Kindheit mit seinem Bruder Richard ein Gespann; die beiden machen viel Unsinn. Besonders gern ärgern sie ihre ältere Schwester.
Felix kommt als Schüler zu einem Verwandten nach Kissingen und besucht dort das Gymnasium. Am Wochenende fährt er trotz der Entfernung von 22 Kilometern mit dem Fahrrad nach Hause. Er hängt sehr an seinen Eltern. Seine Mutter hat wegen ihrer zahlreichen Aufgaben und der vielen Kinder nicht mehr die Kraft, sich so intensiv um Felix zu sorgen, wie sie dies bei den älteren Kindern getan hat.
Felix hat es auf dem Gymnasium nicht einfach, da er sehr ungern seine Schularbeiten macht. Felix’ Traum ist es eigentlich, Augenarzt zu werden. Da er aber alles allein machen muss und er bei seinen Hausaufgaben keine Unterstützung hat, kann er seinen Traumberuf nicht verwirklichen.
In seiner Freizeit spielt er sehr gern Fußball.

Berufsausbildung
Sein Onkel Simon plant, dass er die Firma Schröder & Co. übernehmen soll. In Solingen erlernt er deshalb nach seinem Schulbesuch 1913 den Beruf des Einzelhandelskaufmanns.
Nach der Lehre meldet er sich freiwillig zum Militär. Er ist Soldat im Ersten Weltkrieg.




Leonhardstraße 1, hier wohnte Simon Hamburger mit seiner Familie, Quelle: R. Bein, Sie lebten in Braunschweig DVD
Seit dem 20. 8. 1919 wohnt er in Braunschweig in der Leonhardstraße 1 bei seinem Onkel Simon. Danach zieht er am 8. 8. 1927 um. Er wohnt nun mit seiner Ehefrau Am Wendentor Nr. 4. Im November 1928 stirbt Simon Hamburger. Vor dessen Tod kümmert sich Felix Hamburger um seinen pflegebedürftigen Onkel und zieht wieder mit seiner Familie in die Leonhardstraße 1.

Seit 1925 ist Felix Hamburger Geschäftspartner seines Onkels Simon Hamburger. Nach dessen Tod wird Felix 1929 der alleinige Inhaber der Firma Schröder & Co. Trotz der Auswirkungen der Weltwirtschaftkrise 1929 läuft alles gut, „wenn es auch nachließ“, wie Elise Bischoff in ihren Erinnerungen schreibt. 


Nazizeit
Doch die entscheidende Wende bringt das Jahr 1933.
Nach dem Warenhaussturm auf die jüdischen Kaufhäuser findet am 1.4.1933 der so genannte Aprilboykott statt. Telefonterror, Drohbriefe, Einschüchterung von Lieferanten, Kontrollen und SA- Posten vor den Geschäften sind zu beobachten. Felix Hamburger wird auf Schritt und Tritt verfolgt. Wenn es brenzlig wird, verlässt er Braunschweig, merkt Elise Bischoff an. Als die Firma vor dem Bankrott steht, entschließt sich Felix Hamburger „Schröder & Co.“ zu verkaufen.


Biografie LittauerBiografie S. HamburgerFirma H & LBiografie F. HamburgerSchröder & Co.Impressum