Pogromnacht


Nach dem Verkauf zieht die Familie Hamburger 1936 nach Hamburg.
In der Pogromnacht vom 9. zum 10. November 1938 zerstören SS- und SA-Soldaten jüdische Geschäfte, setzen Synagogen in Brand, verwüsten Wohnungen von Juden und verhaften Juden.





Quelle: Häftlinge des KZ Sachsenhausen kehren vom Außenkommando zurück, Photographie
Sachsenhausen bei Oranienburg, 1938-1945
www.dhm.de/lemo/html/wk2/holocaust/
sachsenhausen/index.html

Felix Hamburger wird während der Pogromnacht in Gewahrsam genommen. Er wird in das KZ Sachsenhausen in der Nähe von Berlin gebracht. Dort wird er nach Erinnerung der Kinder ca. vier Wochen festgehalten. Edith berichtet, dass ihre Mutter täglich mit viel Geld zur Gestapo gegangen sei, um ihren Mann freizukaufen. Martin sagt, dass seine Mutter einen Anwalt eingeschaltet habe, der die Verdienste ihres Mannes betont, der im 1. Weltkrieg als Soldat für Deutschland gekämpft habe. Ihren Kindern erzählt die Mutter, dass der Vater geschäftlich unterwegs sei.


Anfang Dezember 1938 wird Felix Hamburger wieder entlassen. Martin erinnert sich: „Als der Vater wieder zurückkam, befand er sich in einem körperlich und seelisch schlechten Zustand; er war dünn, hatte abrasierte Haare.“ Er wollte trotz allem nicht auswandern.

Letzter Ausweg - Exil
Am 29.7.1939 entschließen sich die Eheleute dennoch, gemeinsam mit ihren Kindern in die USA zu emigrieren.
Felix Hamburger arbeitet in den USA als Kaufmann in der Textilbranche. Er fährt einmal jährlich nach Deutschland, seine Frau kommt nie mit. Während eines Deutschlandaufenthalts erleidet er einen Herzinfarkt. Er wird vier Wochen in einem Krankenhaus behandelt. Er stirbt am 23.3.1963 in Florida an Krebs. 

Aus der Meldekartei des Stadtarchivs Braunschweig geht hervor, dass sich Felix Hamburger 1956-1958 jeweils mehrere Wochen in Braunschweig aufhält. Der Adresse nach zu urteilen, wohnt er immer bei Elise Bischoff, der ehemaligen Prokuristin.




Quelle: Meldekartei des Stadtarchivs Braunschweig, Sign. E 99:44

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