"Arisierung" der Firma
Das Grundstück
Felix Hamburger zieht mit seiner Ehefrau und den Kindern 1936 nach Hamburg. Die Familie Hamburger entschließt sich, 1939 in die USA auszuwandern. Felix Hamburger will die Grundstücke an Cloppenburg verkaufen. Mit Zustimmung des Braunschweigischen Ministers des Innern wird der Kaufpreis auf 475.000 Mark festgelegt. Hamburger lässt aber in den Vertrag eine Klausel aufnehmen, dass der Kaufpreis nachträglich nicht nach unten korrigiert werden dürfe. Denn nach der damaligen Rechtssprechung ist ein jüdischer Verkäufer an einen einmal geschlossenen Vertrag auf jeden Fall gebunden, auch wenn sich die Vertragsbedingungen zu seinen Ungunsten ändern.
Da der Kaufvertrag vor der Ausreise nicht mehr vollzogen wird, lässt Hamburger von einem Anwalt mitteilen, dass er es ablehne, die Grundstücke noch zu verkaufen.
Seit 1941 besitzt der nationalsozialistische Staat die Verfügungsgewalt über jüdische Grundstücke. So wird die Firma Damm 40 an Frau Cloppenburg verkauft. Sie muss die Kaufsumme von 180.560 RM an den Oberfinanzpräsidenten in Hannover zahlen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wird die Firma wieder an Felix Hamburger rücküberführt. Sie bleibt in seinem Besitz. Erst seine Erben verkaufen das Gebäude 1970.